Grüne Revolution in der Lebensmittelindustrie: New Roots gewinnt den Green Business Award

Medienmitteilung, Gstaad, 14. Februar 2025

V.l.n.r Anton Affentranger (Executive Chairman von Selfrag), Patrizia Laeri (Jurymitglied Green Business Award und CEO elleXX), Freddy Hunziker und Alice Fauconnet (Gründer-Duo von New Roots), Doris Leuthard (Jurypräsidentin und alt Bundesrätin), Florian Schaffner und Raphael Studer (CFO und CEO von Algrano)
V.l.n.r Anton Affentranger (Executive Chairman von Selfrag), Patrizia Laeri (Jurymitglied Green Business Award und CEO elleXX), Freddy Hunziker und Alice Fauconnet (Gründer-Duo von New Roots), Doris Leuthard (Jurypräsidentin und alt Bundesrätin), Florian Schaffner und Raphael Studer (CFO und CEO von Algrano) 

Der wichtigste Nachhaltigkeitspreis der Schweizer Wirtschaft geht an New Roots. Die Jury unter der Leitung von alt Bundesrätin Doris Leuthard würdigte heute das Berner Unternehmen als echten Gamechanger für die Käsenation Schweiz. Der Grund: Sie produzieren pflanzliche Käse- und Molkereiprodukte nach traditionellem Schweizer Herstellverfahren. Und reduzieren damit den CO2-Ausstoss um bis zu 60% gegenüber herkömmlichem Käse aus Kuhmilch. Mit dem Green Business Award werden jedes Jahr Unternehmen geehrt, die ökologische Innovation und wirtschaftlichen Erfolg vereinen.

Schweizer:innen essen pro Kopf jedes Jahr rund 23 Kilo Käse1. Was viele nicht wissen: Käse ist das Lebensmittel mit dem zweitgrössten ökologischen Fussabdruck – direkt nach Rindfleisch2. Die Produktion ist ressourcenintensiv und indirekt von staatlichen Subventionen abhängig. Ausserdem ist die Schweiz auf Futtermittel aus dem Ausland angewiesen. Genau dieses ökologische Problem geht New Roots mit ihren pflanzlichen Käse- und Molkereiprodukten an und gewinnt damit den Green Business Award. «New Roots leistet ökologischen Impact mit einer Mischung aus Innovation und Tradition und ist damit auch wirtschaftlich sehr erfolgreich», sagt Jurypräsidentin Doris Leuthard über den Entscheid. ​

Käsealternativen mit bis zu 60% weniger CO₂-Ausstoss als Kuhmilchprodukte
Die Geschichte von New Roots beginnt mit einem Sport-Unfall: Um sich von seiner Verletzung zu erholen, stellte der ehemalige Mountainbike-Profi Freddy Hunziker auf vegane Ernährung um. Doch ihm fehlten leckere Käsealternativen. Also begann er gemeinsam mit Alice Fauconnet selbst an Alternativen zu herkömmlichem Käse zu forschen. Seit 2016 entwickelt, produziert und verkauft New Roots pflanzliche und proteinreiche Käse- und Molkereialternativen aus Cashew, Lupinen oder Kichererbsen. Die Produkte verursachen rund 60% weniger CO₂ und verbrauchen 40% weniger Wasser als Kuhmilchprodukte und reduzieren dadurch den ökologischen Fussabdruck erheblich. New Roots setzt auf traditionelle Schweizer Herstellverfahren und arbeitet eng mit lokalen Käsereien und Landwirtschaftsbetrieben zusammen. «Unser Ziel ist es, Tradition zu bewahren, aber mit neuen Impulsen anzureichern. Deshalb setzen wir auf das jahrhundertealte Handwerk der natürlichen Fermentation und Reifung – nutzen dafür einfach pflanzliche Milch als Basis», so Alice Fauconnet, Co-Gründerin von New Roots. Die ersten Produkte verkauften die Gründer auf dem Wochenmarkt in Thun – heute sind ihre pflanzlichen Frischkäse, Fondue oder Raclettealternativen unter anderem in der Migros und im Coop erhältlich und können online bestellt und per Post nach Hause geliefert werden. Die Produkte sind ausserdem bereits in der Gastronomie des DACH-Raums erhältlich und New Roots plant, weiter ins Ausland zu expandieren. Das Unternehmen beschäftigt an seinem Sitz in Oberdiessbach (BE) 40 Mitarbeitende.

Der begehrteste Nachhaltigkeitspreis der Schweizer Wirtschaft
Der Green Business Award wurde heute im Rahmen eines Events von Impact Gstaad vergeben. Co-Gründer und CEO Freddy Hunziker zum Sieg: «An etwas zu glauben, was es noch nicht gibt, erfordert Mut und Willen. Der Green Business Award zeigt uns, dass sich unsere Ausdauer auszahlt und wir auf dem richtigen Weg sind.» Die vegane Molkerei New Roots setzt sich im Finale gegen zwei Unternehmen durch: Algrano, der Online-Marketplace für Rohkaffee und Selfrag, das wertvolle Rohstoffe aus Schlacke von Kehrichtverbrennungsanlagen gewinnt.

Seit 2019 zeichnet der Green Business Award Unternehmen aus, die ökologische Innovation mit ökonomischem Erfolg verbinden. «Gemeinsam mit Impact Gstaad ermöglichen wir unseren Finalisten einmaligen Zugang zu Wachstumsfinanzierungen, damit Vorbilder wie New Roots auch international Wirkung erzielen können. Ausserdem geben wir unseren Finalisten Sichtbarkeit, denn Veränderung startet mit Vorbildern», sagt Cédric Habermacher, Direktor von Green Business Switzerland. Der Auswahlprozess erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren. Zur Hauptjury gehören 16 bekannte Persönlichkeiten, darunter die Mobiliar-CEO Michèle Rodoni, Post-CEO Roberto Cirillo oder ETH-Professor Reto Knutti.

[1] https://www.eda.admin.ch/aboutswitzerland/de/home/gesellschaft/schweizer-kueche/schweizer-kueche---fakten-und-zahlen.html#:~:text=Niemand%20isst%20mehr%20Schokolade%20als,Pro%20Jahr%20und%20Person%2023kg.

[2]https://www.researchgate.net/publication/325532198_Reducing_food's_environmental_impacts_through_producers_and_consumers

«Green Business Award»
Der Green Business Award zeichnet seit 2019 jährlich die innovativsten Schweizer Unternehmen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden. In der ersten Phase des Auswahlprozesses nominieren rund 40 nationale Scouts aus Wirtschaft und Umweltschutz die besten Lösungen ihrer Branche für den Award. Daraus zeichnet eine interdisziplinär zusammengesetzte Fachjury die fünf besten Lösungen mit dem Label Green Business Excellence aus. Diese fünf Firmen präsentieren sich mit einem Pitch vor der Hauptjury unter dem Vorsitz von Alt-Bundesrätin Doris Leuthard. Dieser Jury gehören 14 weitere bekannte Persönlichkeiten an, u.a. Reto Knutti (ETH-Professor in Klimaphysik), Michèle Rodoni (CEO die Mobiliar), Roberto Cirillo (CEO der Schweizerischen Post) und Wirtschaftsjournalistin und Unternehmerin Patrizia Laeri. Drei dieser fünf Firmen werden zu Finalisten des Green Business Award gekürt, wovon wiederum ein Unternehmen am 14. Februar 2025 im Rahmen des Impact Circles von Impact Gstaad die begehrte Auszeichnung verliehen bekommt. Um die hohen Anforderungen im Auswahlprozess der besten Lösungen weiter auszubauen, arbeitet Green Business Switzerland seit 2024 mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) als Wissenschaftspartnerin zusammen.

Green Business Switzerland
Green Business Switzerland rückt den positiven Zusammenhang zwischen unternehmerischem Erfolg und nachhaltigem Handeln in den Fokus. Hinter der zukunftsweisenden Kooperation zentraler Akteure aus Wirtschaft und Umweltschutz stehen u.a. Go for Impact, das BAFU, economiesuisse, öbu, Pusch, die Schweizerische Umweltstiftung, Scienceindustries, Swissmem, Swiss Textiles und der WWF Schweiz. ​

Partner
Die Schweizerische Post und die Mobiliar unterstützen den Award als Partnerinnen und gleichzeitig als Vorreiterinnen für Nachhaltigkeit in ihren Branchen.

Medienmitteilung

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Über Green Business Switzerland

Green Business Switzerland rückt den positiven Zusammenhang zwischen unternehmerischem Erfolg und nachhaltigem Handeln in den Fokus. Wenn wir unseren Planeten für die zukünftigen Generationen erhalten wollen, muss die Wirtschaft Teil der Lösung sein. Dafür braucht es einen Bewusstseinswandel und Vorbilder, an denen sich ihre Entscheidungsträger:innen orientieren. Green Business Switzerland engagiert sich hierfür mit verschiedenen Formaten. Hinter der zukunftsweisenden Kooperation zentraler Akteure aus Wirtschaft und Umweltschutz stehen u.a. das BAFU, economiesuisse, öbu, Pusch, die Schweizerische Umweltstiftung, Scienceindustries, Swissmem, Swiss Textiles und der WWF Schweiz.